Ausflüge in die Welt des Streichquartetts
Am Sonntag, 1. Oktober endet um 16.30 Uhr die Reihe „Musik für Spaziergänger“ in der zum Erntedankfest geschmückten Kirche. Das Konzert findet auch im Rahmen der diesjährigen Konzerte mit der Hochschule für Musik Detmold statt.
Vorstellen wird sich das Ixora Streichquartett, eine junge Formation, die aus den Studierenden Maria Zontova und Eun Sun Kim (Violine), Yi Lu (Viola) und der Cellistin Aneta Stefanska besteht. Benannt nach der immergrünen Pflanze Ixora werden die vier intensiv kammermusikalisch von Lehrkräften der HfM Detmold betreut. Das Ixora Quartett präsentiert Streichquartette von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Dimitri Schostakowitsch und Sergej Rachmaninow.
Das an der Hochschule für Musik Detmold ansässige Ixora Quartett hat sich nach der gleichnamigen Blume benannt. Diese ist durch ihre Vierblättrigkeit gekennzeichnet und entwickelt vor allen Dingen im Sommer ihre farbenprächtige rote Blütepracht. Die Vier lernten sich während ihres Studiums in Detmold kennen. Sie gewannen den 1. Preis beim Auryn Wettbewerb und dürfen nun ihre Kenntnisse im Bereich der Streichquartettliteratur bei den Mitgliedern des weltberühmten Auryn Quartetts in Detmold verfeinern. Mit öffentlichen Auftritten brillierten sie in Hochschulkreisen, in Bergkirchen, bei der Landesgartenschau in Höxter sowie zuletzt mit einem eigenen Abend bei den Brühler Schlosskonzerten.
Die Erschütterungen des Kriegsjahres 1809 verarbeitet Beethoven im Streichquartett f-Moll, dem „Quartetto serioso“. Nie hat Beethoven lakonischer geschrieben, nie knapper und härter als im Opus 95. Das Werk besteht aus Explosionen ungehemmter Leidenschaft auf engstem Raum. Ob diese Emotion eher privater Natur war oder das Leid der Wiener Bevölkerung widerspiegeln sollte, lässt sich kaum sagen. Fest steht, dass Beethoven durch einen abgewiesenen Heiratsantrag im Sommer 1810 in eine tiefe Krise gestürzt wurde. Im f-Moll-Quartett machte er seinen verletzten Gefühlen Luft und schuf zugleich eine Musik, in der seine Landsleute ihre Ängste und Bedrückungen in kriegerischer Zeit wieder erkennen konnten.
Gerade einmal 19 Jahre alt ist Felix Mendelssohn gewesen, als er sein Streichquartett Nr. 2 a-Moll schrieb. Beeindruckt war der junge Komponist damals von den späten Quartetten Beethovens. Im Todesjahr erschienen, schöpft Mendelssohn aus einer unendlichen Vielfalt an Zitaten aus Werken des großen Meisters. Es enthält aber auch eine zutiefst persönliche Komponente, da er in dem Quartett ein Lied aus seinem Klavierzyklus „Lieder ohne Worte“ zitiert.
Fasziniert von Beethoven war nicht nur Mendelssohn, sondern auch das Moskauer Beethovenquartett, das sich kurzerhand nach ihm benannte. Es war dasselbe Quartett, das 1964 Schostakowitschs Streichquartett Nr. 10 As-Dur op. 116 in Moskau zur Uraufführung brachte. Als Maria Zontova, die 1. Geigerin des Ixora Quartetts mit drei Jahren mit dem Geigespielen begann, glaubte sie kaum, dass sie einmal auf diesen Spuren wandeln würde. 2009 begann sie ihr Studium am Moskauer Tschaikowsky Konservatorium und trat vielfach in und außerhalb der Hochschule auf. So ist es nur folgerichtig, dass Schostakowitschs Quartett, das der Komponist im armenischen Exil einem befreundeten Komponistenkollegen widmete, in die Programmauswahl miteinfließt.
Eintrittskarten für 10,-/15,-/20,- € kann man unter karten@bergkirchen.net bestellen oder an der Tageskasse ab 15 Uhr kaufen. Ab 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen im und um das Gemeindehaus.
Orchestrale Klänge auf dem Akkordeon
Am Sonntag, 29. Oktober beginnt um 15 Uhr die Reihe „Winterkonzerte mit der Hochschule für Musik Detmold“ in der Kirche zu Bergkirchen. Der polnische Akkordeonist Krzysztof Madyda setzt die Reihe preisgekrönter Akkordeonisten in Bergkirchen fort. Mit mehreren Preisen in seinem Heimatland bedacht, kam er zuerst durch ein Erasmus-Stipendium nach Detmold. Sein Studium an der Krzysztof-Penderecki-Musikakademie in Krakau ergänzt er seitdem durch ein Studium in der Akkordeonklasse von Dr. Maciej Frąckiewicz in Detmold. In seinen Konzerten bringt Madyda die gesamte Ausdrucksvielfalt des Akkordeons zum Glänzen. Dabei wandelt er auf den Spuren osteuropäischer Akkordeonvirtuosen. Das Instrument genießt in diesen Ländern einen exzellenten Ruf als Volksmusikinstrument – die beste Voraussetzung dafür, das Akkordeon von diesem Klischee zu befreien und neue Wege zu gehen. Genau diesen verfolgt Krzysztof Madyda. Er spielt mit dem Balg, lässt den Ton an- und abschwellen und verzaubert sein Publikum mit der unendlichen Vielfalt der Akkordeonregister, die mal wie eine Orgel, mal wie ein Orchester und mal wie ein Fagott klingen. Am 29.10. darf sich das Publikum davon selbst überzeugen.
Fast wie im Nichts erklingt der Ton im Raum bei der modernen Komposition „Studium III“ von Madydas Landsmann Andrzej Krzanowski. Von lyrisch kontemplativ bis hin zu expressiv zeigt das Stück einen Auszug aus dem Werk des Komponisten, der gleichzeitig auch Akkordeonist war und ganze Sinfonien und Kammermusikwerke für das Instrument schrieb. Zum Standardrepertoire für Akkordeon zählen die Werke für Tasteninstrumente von Johann Sebastian Bach. Dieser schrieb seine Musik für zweimanualiges Cembalo, was dem Interpreten alle Möglichkeiten gibt, die Vision des Komponisten für sein Instrument umzusetzen. Linke und rechte Hand vollziehen durch die Möglichkeit des Einzeltonspiels das polyphone Spiel in nahezu exakter Weise. Das zeigt Madyda am Beispiel von Johann Sebastian Bachs Partita Nr. 2 in c-Moll. Auch Mozarts Andante F-Dur KV 616 kann er auf seinem Instrument treffend wiedergeben, da das Stück oftmals auch von einer Orgel interpretiert wird, die dem Klang des klassischen Akkordeons überraschend nahe kommt. Mit einem Denkmal an den russischen Bajanisten und Komponisten Vladislav Zolotaryov lässt Krzysztof Madyda sein Konzert ausklingen.
Eintrittskarten für 10,-/15,-/20,- € kann man ab dem 2.10 unter karten@bergkirchen.net bestellen oder an der Tageskasse ab 14 Uhr kaufen.
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